Michael Stockhausen, Kurator und Kunsthistoriker
„Worum es folgend kaum gehen wird, ist eine kunsthistorische Einordnung der Werke. Auch wird weniger von beeindruckten Augen ausgegangen, obgleich Heiko Börners in das Holz gehauenen Perspektiv-(Un-)Möglichkeiten das Sehen und Begreifen fraglos herausfordern. Hat sich das Moment der Überraschung gelegt und schaut man wieder und wieder in das seit 2000 sich fortschreibende Schaffen, steigt die Frage auf: Was denken die Werke?” >> weiter…
Angela Holzhäuer, M.A. Kunsthistorikerin
„In Börners Skulpturen entfaltet sich ein archaisches, nuancenreiches Spiel von Formen: es verwandeln sich Hölzer in faszinierende Gestalten. Seine eigenwillige phantasiereiche Formensprache reicht vom Schlichten zum Opulenten, vom überbordend Sinnlichen und Chaotischen, zum kühl Abstrakten, vollkommen Geordneten. Die Arbeiten sind Fragmente einer Fantasiewelt, die den flüchtigen Augenblick überdauern. Sie verbinden Tradition und Modere auf poetische Weise.” >> weiter…
Prof. Dr. Andreas Kühne und Christoph Sorger
„Heiko Börner gibt dem Material Holz, dessen er sich vorzugsweise bedient, eine im Kontext der zeitgenössischen Kunst neue und andere Bedeutung. Weder lässt er die Natur direkt sprechen, noch bringt er die spezifischen Eigenschaften seines Werkstoffs gänzlich zum Verschwinden. Hoher konstruktiver Formwille und die Sprache des Materials verbinden sich zu einem Werk, das Spannung und Harmonie vereint und so eine phantasievolle zeitgenössische Interpretation konstruktiver Gestaltungsprinzipien verwirklicht.” >> weiter …
Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen der Stadt Erfurt
„Heiko Börner ist ein Bildhauer, der einerseits aus der Tradition der Holzbildhauerei kommt, sich davon jedoch konzeptuell ganz und gar abgelöst hat. Denn dem traditionellen Nachspüren des Holzwachstums und allen sonstigen Vorgaben des Holzes wie Verästelungen und Rissen begegnet Heiko Börner mit Formvorstellungen, die dem Holz und seinem Charakter frappant zuwider laufen können. Er schafft seine Skulpturen weniger aus der Anverwandlung des Holzes im Akt der Aneignung als Gegenstand der Bearbeitung und Gestaltung, sondern vielmehr aus Erfahrungen heraus, die dem Zeitalter des Kinos, des Fernsehens und der modernen Physik entsprechen. Hierin ist er originell und ganz gegenwärtig. Wir begegnen in seinem noch jungen Werk einer Arbeit, die sich mit den Bedingungen des eigenen Schaffens auseinander setzt, die programmatisch neue Medien in das traditionsreiche Metier der Holzbildhauerei hinein denkt.” >> weiter…
Dr. Susann Ortmann, Kunsthistorikerin
„Für den Bildhauer Heiko Börner ist das Thema Bewegung vor allem deshalb interessant, weil es auf Widerstand stößt. Ein Baum ist verwurzelt und auch im abgeschlagenen Zustand strahlt er weit mehr den Eindruck erdschwerer Statik aus als den von Dynamik und Mobilität. Umso größer erscheint die Herausforderung, gerade das Material Holz mit den Sujets Zeit und Bewegung zu konfrontieren, seinen Charakter gewissermaßen aufzubrechen und, zumindest optisch, in einen ganz anderen Werkstoff zu verwandeln. Das Ergebnis durchbricht unsere Wahrnehmungsgewohnheiten und spielt unserem Weltwissen einen Streich.” >> weiter…
Ludwig Zerull, Kunstkritiker Hannoversche Allgemeine
„Heiko Börner versteht es, aus dem massiven Holz, das Jahrzehnte, Jahrhunderte robust gewachsen ist, Leichtigkeit bis an die Grenze der Zerbrechlichkeit zu modellieren. Heiko Börner bewegt das Holz, das zuvor völlig statisch und stoisch war. Er nimmt es auseinander, ohne es zu zerteilen, nur optisch, indem er mit der Führung der Maserungen im Holz kalkuliert, und setzt es dann optisch in ganz andere Richtungen unseres Sehempfindens wieder zusammen, ohne es irgendwie zerstört zu haben. Aus der Statik heraus kommt er zu Richtungsänderungen, die so radikal sind, dass sie das Material beanspruchen, aber so sinnvoll, das sie das Material nie gewaltsam verbiegen gleichzeitig abstrakt, aber ebenso von der Anmutung kreatürlicher Bewegung gezeichnet.”